Machen Sie sich Sorgen, dass Sie oder ein Familienmitglied traumatisiert sein könnten? Wenn ja: Suchen Sie sich Hilfe!
Traumatisierungen und psychische Belastungen sind keine Schande.
Sie sind normale Reaktionen auf unnormale Umstände. Jeder Mensch kann in seinem Leben psychische Probleme bekommen.
Wichtig ist, dass Sie sich Hilfe suchen. Es gibt wirksame Methoden, die eine Traumatisierung lindern oder heilen können.
Hier finden Sie Ansprechpartner und Online-Hilfen, die bei einer Traumatisierung helfen können.
Sie unterstützen hauptamtlich oder ehrenamtlich Personen, die Anzeichen einer Traumatisierung zeigen? Die wichtigsten Informationen für Unterstützer*innen haben wir hier zusammengefasst.
Inhalt:
Wie erkenne ich eine Traumatisierung?
Wo finde ich Hilfe?
Wichtige Informationen zur Therapie
Hilfen zur Selbsthilfe: Online-Hilfen für traumatisierte Flüchtlinge
Hilfen für traumatisierte Kinder
Weitere Informationen
Wie erkenne ich eine Traumatisierung?
Dieses Video erklärt, wie Sie eine Traumatisierung erkennen
(Deutsch | English | Français | Italiano | العربية / Arabisch | دری / Dari | Kurmancî)
Das Youtube-Video des Max-Planck-Instituts zeigt, wie sich eine Traumatisierung zeigen kann und was Betroffene tun können.
Bald gibt es das Video auf Youtube auch auf Pashto, Tigrinya und Somali.
→ Video "Flucht und Trauma" auf Arabisch/العربية)
→ Video "Flucht und Trauma" auf Farsi/Dari / دری/فارسی)
→ Video "Koçberî ü ?ok" auf Kurmancî
→ Video "Flucht und Trauma" auf Deutsch
→ Video "Flight and Trauma" auf English
→ Video "Fuite et Traumatisme" auf Französisch
→ Video "Fuga e Trauma" auf Italienisch
Entstehung und Symptome einer Traumatisierung
(Deutsch | English | ትግርኛ/ Tigrinisch | فارسی / Farsi)
Die Website refugee-trauma.help informiert, was ein Trauma ist. Welche Ursachen gibt es? Wie zeigt sich ein Trauma? Was kann man dagegen tun? Außerdem finden Sie auf der Website Übungen. Sie können Menschen helfen, die Folgen einer Traumatisierung zu lindern.
→ Was ist ein Trauma? Erklärung der Website refugee-trauma.help
Wo finde ich Hilfe?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, nach Hilfe zu suchen.
Sie können bei einem Arzt oder einer Ärztin nach Hilfe zu fragen. Ärzte können Sie dann an besonders qualifizierte Spezialisten weiterverweisen.
Sie können auch einen Sozialarbeiter oder eine Sozialarbeiterin fragen. Oder eine ehrenamtliche Person ansprechen, der sie vertrauen.
Diese Personen können Ihnen helfen, in Ihrer Nähe eine professionelle Beratung oder eine Therapie zu finden.
Wichtig: Die Person, die Ihnen mit einer Therapie weiterhilft, sollte dafür ausgebildet sein. Ehrenamtliche oder andere Menschen ohne spezielle Ausbildung sind keine Therapeuten.
Sehr vorsichtig sollten Sie sein, wenn jemand von Ihnen direkt Geld für eine Therapie verlangt.
Hilfe vom „Zentrum Überleben“
(Deutsch | English)
Ein guter Ansprechpartner ist das „Zentrum Überleben“. Es ist darauf spezialisiert, traumatisierte Flüchtlinge zu unterstützen. Die Telefonnummern finden Sie hier. Es gibt eine Telefonnummer für Erwachsene und eine für Jugendliche. Hier können Sie sich beraten lassen und fragen, was sie tun können:
→ Beratung vom Zentrum Überleben
BAfF e.V. und Psychosoziale Zentren
Der Verein „BafF e.V.“ ist der Dachverband der „Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (PSZ)". Diese Zentren gibt es in vielen Orten in Deutschland. Sie bieten Therapien für traumatisierte Flüchtlinge an.
Eine Liste mit den Adressen dieser Zentren finden Sie auf der Website des Vereins. Wenn es in Ihrer Nähe ein solches Zentrum gibt, können Sie dort nach einer Beratung oder einer Therapie fragen.
→ Liste der Psychosozialen Zentren der BafF
Wichtige Informationen zum Thema Therapie
Es gibt leider nur eine begrenzte Zahl von Therapieplätzen für traumatisierte Menschen. Manchmal gibt es deshalb längere Wartezeiten für eine Therapie. Und es ist schwierig, einen Platz zu bekommen.
Es ist deshalb wichtig, dass Sie gute Hilfe haben bei der Suche nach einem Therapieplatz.
Vor Beginn einer Therapie bespricht eine Beraterin oder ein Berater mit Ihnen, welche Therapie für Ihr Problem geeignet ist.
Es gibt viele verschiedene Formen von Therapien: zum Beispiel regelmäßige Gespräche allein mit einem Therapeuten oder Gruppentherapien.
Sie müssen normalerweise nichts bezahlen.
Der Therapeut oder die Beratungsstelle stellen einen Antrag bei der Krankenkasse oder beim Sozialamt, damit die Kosten für Sie übernommen werden. Ob der Antrag bewilligt wird, hängt von vielen Faktoren ab.
Vielleicht sprechen Sie und der Therapeut nicht dieselbe Sprache. Dann nimmt eine weitere Person an der Therapie teil, die für Sie übersetzt: eine Dolmetscherin oder ein Dolmetscher. Diese Person ist extra dafür ausgebildet, bei einer Therapie zu übersetzen.
Wichtig: Therapeuten und Dolmetscher dürfen niemandem weitererzählen, was Sie in der Therapie sagen. Es gilt die „Schweigepflicht“. Darauf können Sie vertrauen.
Es ist nicht leicht, eine Therapie zu beginnen. Alle Menschen müssen zuerst Vertrauen zum Therapeuten aufbauen. Das braucht Zeit.
Sie brauchen auch Geduld: Oft wirkt eine Therapie nicht gleich bei der ersten Sitzung. Es dauert ein wenig, bis eine Therapie spürbar hilft.
Hilfen zur Selbsthilfe: Online-Hilfen für traumatisierte Geflüchtete
Es gibt Online-Angebote für traumatisierte Flüchtlinge: Sie wollen helfen, die Traumatisierung zu lindern.
Mit den Methoden können Sie sich selbst helfen, etwa während Sie auf einen Therapieplatz warten. Sie können sie auch während einer Therapie nutzen.
Eine Therapie können sie nicht ersetzen. Aber sie können helfen, besser mit einer Traumatisierung zurechtzukommen.
Selbsthilfe-App „ALMAHAR“
(English | العربية / Arabisch | فارسی / Farsi)
(Android / Google Play Store)
Die App erklärt die häufigsten emotionalen Probleme von traumatisierten Menschen. Sie gibt einfache Tipps, wie man mit diesen Problemen am besten umgehen kann.
→ Informationen und Download: almhar.org
Selbsthilfe-App „SMILERS“
( العربية / Arabisch)
(für iOs / Apple App Store)
Die App richtet sich an Menschen, die unter depressiven Symptomen leiden.
Sie ist auf Arabisch. Sie will den Betroffenen helfen, ihre Symptome zu verstehen. Sie gibt Tipps, wie positive Aktivitäten helfen können.
→ Verfügbar im Apple App Store unter SMILERS
Website www.refugee-trauma.help
(Deutsch | English | ትግርኛ/ Tigrinisch | فارسی / Farsi)
Die Website refugee-trauma.help informiert über Traumatisierung. Sie bietet Übungen zum Download, mit denen traumatisierte Menschen ihre Kräfte zur Selbstheilung aktivieren können. Die Audio-Übungen gibt es in folgenden Sprachen:
Shqipja / Albanisch | العربية / Arabisch | Bosanski/Srpski / Serbisch/Bosnisch | Deutsch | English | Français / Französisch | Kurmancî | سۆرانی / Sorani | Русский / Russisch | தமிழ்/ Tamil
→ Zur Website www.refugee-trauma.help
Website www.selfhelpfortrauma.org
(العربية / Arabisch | دری/فارسی / Dari/Farsi | English | Espanol | Deutsch | Français | Somali | ትግርኛ/ Tigrinisch)
Die Website stellt eine Methode vor, die Traumatherapeuten in Kriegs- und Krisengebieten entwickelt haben. Sie heißt „Trauma Tapping Technique (TTT)“.
Es ist eine einfache Übung: Sich selbst beruhigen durch das Abklopfen von „Akkupressurpunkten“.
Die Methode kann eine Therapie nicht ersetzen. Aber sie kann vielleicht helfen, die Symptome einer Traumatisierung zu lindern. Zum Beispiel, wenn Sie noch auf einen Therapieplatz warten.
→ Zur Website www.selfhelpfortrauma.org
Website www.refugeeum.eu
(Shqipja / Albanisch | العربية / Arabisch | دری/فارسی / Dari/Farsi | English | Deutsch | Français | Bosanski/Srpski / Serbisch/Bosnisch)
Psychologie-Studenten (Universität Hamburg und Arbeitsgruppe „Psychosoziale Migrationsforschung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf“) haben diese Website entwickelt.
Sie erklärt Belastungen, die wegen einer traumatisierenden Erfahrung entstehen können. Sie zeigt Übungen, mit denen sich Betroffene selbst helfen können.
→ Zur Website www.refugeeum.eu
Hilfen für traumatisierte Kinder
Bei Kindern kann sich eine Traumatisierung ganz anders zeigen als bei Erwachsenen. Sie brauchen besondere therapeutische Hilfen.
Machen Sie sich Sorgen, ob Ihr Kind traumatisiert ist und Hilfe braucht?
Fragen Sie bei den genannten Ansprechpartnern („Wo finde ich Hilfe?“, oben auf der Seite) nach einer Beratung. Zum Beispiel beim Zentrum Überleben.
Wenn Ihr Kind eine Schule oder einen Kindergarten besucht, können Sie auch mit einem Lehrer oder einer Lehrerin (einem Erzieher/einer Erzieherin) über Ihre Sorgen sprechen. Sie können Ihnen helfen, eine geeignete Beratung zu finden.
Ratgeber „Wie helfe ich meinem traumatisierten Kind?“
(Deutsch | English | العربية / Arabisch)
Wie zeigt sich eine Traumatisierung bei Kindern oder Jugendlichen? Wie können Eltern auf die Probleme ihrer Kinder reagieren?
Dieser Ratgeber der „Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK)“ möchte Eltern helfen, ihre Kinder besser zu verstehen.
Der Ratgeber kann wichtige Hilfe leisten, ersetzt aber keine Therapie.
→ Ratgeber für Flüchtlingseltern: Wie helfe ich meinem traumatisierten Kind?
Traumabilderbuch von www.refugee-trauma.help
(Deutsch | English | فارسی / Farsi | العربية / Arabisch)
Die Website refugee-trauma.help bietet ein Bilderbuch an. Es will Kindern, Eltern und Pädagogen helfen, ein Trauma zu verstehen und zu lindern.
Mit dem Bilderbuch können Sie Ihrem Kind auch erklären, was eine Therapie ist.
Eine Therapie kann es aber nicht ersetzen.
→ Zum Traumabilderbuch ( Deutsch | English | فارسی | العربية )
Weitere Informationen
Broschüre der BafF „Was hilft?“
Diese Broschüre enthält ab Seite 17 viele Erfahrungs-Berichte von Flüchtlingen, die selbst eine Therapie gemacht haben.