Wir haben uns gefragt, wie eigentlich die Zahlen und Fakten rund um das freiwillige Engagement für Geflüchtete aussehen – und haben die spannendsten für euch zusammengefasst.
Dabei geht es nicht nur darum, wieviele Menschen sich für Schutzsuchende einsetzen, sondern zum Beispiel auch darum, welche die wichtigsten Arbeitsfelder für Ehrenamtliche sind oder mit welchen Herausforderungen freiwillig Engagierte bei ihrer Tätigkeit konfrontiert werden. Zu jedem Fakt findet ihr die Quelle, in der ihr nach- und weiterlesen könnt. Aber schaut selbst!
FAKT 1:
Seit 2015 haben insgesamt 55 Prozent der Bevölkerung Geflüchtete in Deutschland unterstützt. Danach ging das Engagement ein wenig zurück. So leisteten 2018 „nur“ noch 19 Prozent der Bevölkerung aktive Geflüchtetenhilfe oder halfen auf andere Weise.
FAKT 2:
Es gibt einen Zusammenhang zwischen vergangenem gesellschaftlichen Engagement und der aktuellen Tätigkeit für und mit Geflüchteten. So engagieren sich Personen, die früher schon in anderen Bereichen der Gesellschaft ehrenamtlich tätig waren, fast vierfach so häufig für Geflüchtete in der Gegenwart. Zudem denken sie signifikant zuversichtlicher und positiver über das Thema der „Fluchtzuwanderung“ sowie die damit verbundenen Folgen.
→ Quelle: Stimmungsbarometer 2017 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung
FAKT 3:
Als die wichtigsten Arbeitsgebiete geben freiwillig Engagierten in der Geflüchtetenhilfe die Themen Wohnungssuche, Korrespondenz mit und Begleitung zu Behördenterminen sowie Vermittlung der deutschen Sprache an.
→ Quelle: Studie der INBAS Sozialforschung zum Verhältnis von Haupt- und Ehrenamt, 2018
FAKT 4:
Die größten Probleme im Rahmen des freiwilligen Engagements für Geflüchtete sind bürokratische Hürden sowie Verständigungsprobleme.
FAKT 5:
Knapp ein Vierteil der Flüchtlingshelfer*innen (24%) geben an, sie seien wegen ihres Engagements angefeindet oder beleidigt worden.
FAKT 6:
Unglaubliche 15.000 Projekte für und mit Geflüchteten sind allein zwischen 2015 und 2016 in Deutschland neu entstanden.
Diese Projekten zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass alte Strukturen aufgebrochen wurden & neue Möglichkeiten ausprobiert wurden, um geflüchtete Menschen bestmöglich beim Ankommen in Deutschland zu unterstützen.
FAKT 7:
In einer Studie der Bertelsmann Stiftung gaben 63 % der Befragten an, für ihre Projekte Fördermittel beantragt zu haben. Insbesondere Organisationen, die schon länger bestehen, stellen häufiger Projektanträge als jüngere Organisationen. Was ihnen allen gemein war? - Der Zugang zu Fördermitteln wird als beschwerlich angesehen. Nur 12,9 % gaben an, dass ihnen der Zugang zu Fördermitteln leicht fällt.
→ Quelle: Studie der Bertelsmann Stiftung zu Fördermitteln in der Flüchtlingshilfe, 2018