Geflüchtete sind in Deutschland erheblichen Diskriminierungsrisiken ausgesetzt. Das ist vor allem für die Betroffenen belastend. Darüber hinaus kann es aber auch für die Arbeit von Engagierten in der Geflüchtetenhilfe relevant werden. Etwa dann, wenn sich die Frage stellt, wie mit Diskriminierung und Rassismus umgegangen werden soll und wie möglichst effektiv Hilfe geleistet werden kann. Daher ist es wichtig, dass Engagierte wissen, in welchen Lebensbereichen für Geflüchtete Diskriminierung droht und was die Grundlagen und der Umfang des rechtlich gewährleisteten Diskriminierungsschutzes sind. Dieses Ziel hat sich die vorliegende Handreichung gesetzt, in der sich die Autorin Dorothee Frings umfassend mit dem Thema Diskriminierung auseinandersetzt und hilfreiche Tipps zum Umgang damit gibt.
Was ist überhaupt Diskriminierung?
Was fällt überhaupt unter den Begriff der Diskriminierung? Wo fängt Diskriminierung an - und wo hört sie wieder auf? Und wo findet sich überhaupt etwas im Gesetz hierzu? Das sind Fragen, deren Beantwortung sehr hilfreich sein können im Umgang mit Diskriminierung. Denn tatsächlich besteht bereits jetzt ein rechtlicher Diskriminierungsschutz in vielen Bereich. Ob dieser im Endeffekt auch effektiv durchgesetzt werden kann, ist eine andere Frage. Aber es ist auf jeden Fall wichtig, darüber Bescheid zu wissen. Hierbei hilft die Handreichung, indem sie die verschiedenen Begrifflichkeiten sowie die Rechtsquellen übersichtlich darstellt und somit auch für Personen ohne juristische Vorbildung verständlich macht.
Diskriminierung erkennen
Beispiele von Diskriminierung finden sich in fast allen Lebensbereichen, zum Beispiel auf dem Arbeitsmarkt, beim Zugang zu Wohnraum oder im Behördenkontext. Aber auch in Bereichen, in denen man nicht sofort damit rechnen würde, kann sich Diskriminierung zeigen. Gerade in Zeiten, in denen der rassistische Diskurs wieder deutlichen Fahrtwind aufgenommen hat, ist es besonders wichtig, Diskriminierung zu erkennen um dagegen angehen zu können. Die Handreichung stellt daher anhand ausgewählter Fallbeispiele und -konstellationen die verschiedenen Formen vor, die Diskriminierung gegenüber Geflüchteten annehmen kann.
Umgang und Rechtsschutz
Diskriminierung erkannt zu haben, heißt noch lange nicht, dass sich daraus auch der richtige Umgang damit aufdrängt. Bei allen Handlungen ist es zunächst einmal wichtig, den Betroffenen selbst zuzuhören. Schließlich handelt es sich um ein sehr sensibles Thema. Abgesehen davon ist es aber auch praktisch nicht immer leicht, den richtigen Weg zu finden. An wen kann mich wenden? Wer ist zuständig? Soll der Rechtsweg eingeschlagen werden? Hierbei hilft die Handreichung, indem die Autorin für jede aufgeführte Art der Diskriminierungserfahrung praktische Handlungsempfehlungen bereit stellt sowie hilfreiche Tipps zum Rechtsschutz.
Weitergehende Informationen
Die Handreichung ist im Rahmen eines Projekts zur Kompetenzentwicklung im Diskriminierungsschutz für Geflüchtete entstanden. Grundlage für die vorliegende Arbeitshilfe war eine Studie, die in Nordrhein-Westfalen sowohl aus Perspektive der Betroffenen als auch aus Sicht der in der Geflüchtetenarbeit Tätigen die Diskriminierungsrisiken und verschiedenen Problemfelder untersucht hat. Die Praxisstudie ist darüber hinaus aber auch bundesweit aufschlussreich.
→ Handreichung "Diskriminierungsschutz für Geflüchtete"
→ Praxisstudie "Diskriminierungsrisiken & Diskriminierungsschutz für geflüchtete Menschen in NRW"